Archiv Studienjahr 2015/2016

Vernissage mit Livekonzert zur Sommerausstellung in der Galerie Angewandte Kunst Schneeberg

Foto: Carolina Eyck mit ihrem Theremin
Foto: Christian Hüller

7.7.2016, 19.30 Uhr, Galerie Angewandte Kunst Schneeberg in Lichtenwalde

Am 7. Juli 2016 wird unsere Sommerschau "freestyle" eröffnet, die Objekte früherer Studenten der Studienrichtung Holzgestaltung präsentiert. Von jeher bewegt sich das Studium in Sachsens ältester Ausbildungsstätte für Gestaltung zwischen den Polen Unikat und Serie. Schon immer legen die Schneeberger überdurchschnittlich viel Wert auch auf Künstlerisches, zumindest im Vergleich zu anderen Hochschulen, an denen Design gelehrt wird. Kein Wunder, dass einige Absolventen in freikünstlerischen Bereichen arbeiten. Ausstellungkurator Prof. Jochen Voigt hat sechs Künstler eingeladen, die zwischen 1994 und 2013 ihr Studium in Schneeberg abschlossen. Christoph Roßner aus Schlema ist sicherlich vielen Menschen im Erzgebirge als Holzbildhauer bekannt. Er zeigt großformatige Skulpturen aus den Themenbereichen Animalisches und Florales. Auch Anja Werner aus Plauen bearbeitet Holz, doch sind ihre lustigen und liebenswerten Figuren ganz anders geartet: Wesentlich kleiner und stark farbig, dabei extrem skurril. Sabine Nier aus Berlin ist mit wunderbaren Farbholzschnitten vertreten und Esther Glück, ebenfalls aus Berlin, wartet mit ungewöhnlichen Papierarbeiten auf. Romy Friedewald aus Dresden wird mit Plastiken überraschen, die das Bildnis des Menschen thematisieren. Carolin Schulze arbeitet im Bereich Konzeptkunst und offeriert ihr Projekt "Falscher Hase", das sich mit neuen Sichtweisen auf die Welternährungsproblematik befasst. Nach der Schau "offspring", die eben mit 3500 Besuchern zu Ende ging, ist "freestyle" bereits die zweite Alumniausstellung im Bereich Holzgestaltung.

Eröffnet wird "freestyle" von zwei international agierenden Künstlern. Wir laden herzlich ein zum musikalischen HIGHLIGHT DES JAHRES: Carolina Eyck, Klassik-Echo Preisträgerin 2015, wird gemeinsam mit dem bekannten Keyborder Marius Leicht ein speziell für die Vernissage vorbereitetes Konzert geben.

Carolina Eyck, auf den großen Bühnen von Deutschland bis in die USA zu Hause, kommt mit ihrem Theremin in die Galerie. Das elektronische Theremin ist das einzige berührungslos gespielte Instrument der Welt und wurde 1919 von dem russischen Erfinder Lew Thermen entwickelt. Die Hände nähern sich zwei Antennen, von denen eine für die Tonhöhe, die andere für die Lautstärke zuständig ist. Der Spieler verändert gewissermaßen ein zwischen den Antennen herrschendes elektromagnetisches Feld und erzeugt damit Töne, die wie von Zauberhand in der Luft zu entstehen scheinen. Im Alter von sieben Jahren hatte Eyck das Instrument im Elternhaus kennen gelernt, wo ihr Vater - ein bekannter sorbischer Komponist - damit experimentierte. Nach einer Lehrzeit bei Lydia Kavina aus Moskau, der Großnichte des Erfinders Theremin, hat sich Carolina Eyck zu einer der weltbesten Solistinnen dieses außergewöhnlichen Instruments emporgespielt, weshalb sie im Oktober letzten Jahres von der deutschen Phono-Akademie mit dem Klassik-Echo bedacht wurde, einer der höchsten europäischen Auszeichnungen auf dem Gebiet der Musik. 2008 war Carolina Eyck Solistin des EtherMusicCinema Projektes von Jan Bilk im Teatro Nacional Sao Carlos in Lissabon. Mit Lera Auerbachs "Die kleine Meerjungfrau" gastierte sie 2009 zusammen mit dem Hamburgballett in mehreren großen Städten Japans und 2010 beim San Francisco Ballet im War Memorial Opera House in San Francisco. 2012 spielte sie das Theremin-Solo bei der Welturaufführung von Fazil Says Symphonien „Mesopotamia“ und „Universe“ in der Türkei.

Aber nicht nur in der klassischen Musik ist Carolina Eyck zu Hause, sondern auch in zahlreichen experimentellen Projekten mit Musikern, die ähnlich wie sie großes Interesse an soundtechnischen Erweiterungen haben. Von Jazz bis zu sphärischen Klangbildern reicht dabei die Spannbreite. Einer von Eycks musikalischen Freunden ist Marius Leicht aus Plauen, der für sein Spiel auf analogen Synthesizern und dem Mellotron weithin bekannt ist. Er bediente die Tasteninstrumente bereits in zahlreichen Bands (Polis, Fresh duks, Bob Marley Tribute Band "RAT RACE" usw.) und ist der Begründer des "Arbeitskreises für moderne Instrumentalmusik" in Plauen.

Ticket 15.00 Euro (Studenten frei).
Reservierungen unter galerie[at]fh-zwickau.de