Archiv Studienjahr 2017/2018

Zurück aus Ferch/Schwielowsee und Potsdam

Das Phänomen der Künstlergruppen, -Residenzen und -Kolonien ist nicht nur ein historisches. Auch heute noch, oder besser: auch heute wieder gibt es Bestrebungen, solcherart als Individuum oder im Kollektiv zu wirken und erkennbar zu sein. Neun Studierende und zwei Professoren, Dr. Michael Scholz-Hänsel (Univ. Leipzig) und Dr. Thomas Pöpper, haben die Probe aufs Exempel gemacht:  Sie haben der Atmosphäre einer im späten 19. Jahrhundert gegründeten Malerkolonie nachgespürt. Ferch am Schwielowsee (bei Potsdam) ist der idyllische Ort einer großen Zahl von fast vergessenen Malerresidenzen - und bis heute ein Begriff für landschaftliche Attraktivität: Seen, Schiffe, Wälder, Höhenzüge, Moore und urige Fischerhäuser (und eine Eisenbahnlinie) wirken unmittelbar pittoresk und laden ein zur Entschleunigung.

In Potsdam erwartete die Gruppe hingegen ein Kontrastprogramm: Max Beckmanns großstädtisches Welttheater - ihm ist eine sehenswerte Ausstellung im Museum Barberini gewidmet. Nach der eher urwüchsigen und ‚natürlichen' Ferch-Erfahrung wirkten die wie auf eine Bühne gezerrt wirkenden, existenzialistischen Ambiguitäten, die die Gemälde verhandeln, umso stärker.  

Wir danken an dieser Stelle Frau Carola Pauly vom Förderverein Havelländische Malerkolonie e.V. für die vielen Einblicke in Geschichte und Gegenwart und die hervorragende Begleitung der Exkursion sowie dem Museum Barberini für die gewährten Sonderkonditionen - und Herrn Roberto Seifert für den wie immer zuverlässigen Transport von Studierenden und Lehrenden!

Links/Fotos:
https://www.havellaendische-malerkolonie.de/
https://www.museum-barberini.com/