Archiv Studienjahr 2020/2021

Kunst-/Designgeschichte im Wintersemester 2021/22

Kunst- und Designgeschichte ist ein Teil des Angebots der Fachgruppe wissenschaftlich-theoretische Grundlagen (zu der u. a. auch Ästhetik, Fachenglisch und Wirtschaftswissenschaften zählen) und wird unterrichtet von Professor Dr. Thomas Pöpper. Im Wintersemester sind verschiedene chronologische, thematische und methodische Schwerpunkte vorgesehen. Die Betrachtungsräume sind vor allem, aber nicht nur der deutschsprachige, der westeuropäische und teilweise der nordamerikanische:

Im 1. und 3. Semester des BA-Studiums der Gestaltung wird es um einen kunsthistorischen Überblick von den frühesten bis zu den jüngeren Epochen des Kunstschaffens gehen. Den Ausgangspunkt der Beobachtungen werden urgeschichtliche Artefakte bilden, den Endpunkt solche aus der Zeit um 1900. Die Veranstaltung umfasst also, je nach Datierungsansatz, zwischen circa 45.000 und 70.000 Jahre Kulturgeschichte! Aber keine Angst, natürlich wird dabei sehr stark selektiv und exemplarisch vorgegangen werden. Anhand herausragender Stücke soll Allgemeines aufgezeigt und am Ende die Frage beantwortet werden: Warum schafft der Mensch eigentlich ‚Kunst‘ – und was ist das eigentlich? Hört das denn nie auf?

In dem speziell an Erstsemester-Studierende des Musikinstrumentenbaus adressierten Curriculum wird es darüber hinaus um die Fragen gehen, ob, und, wenn ja, warum und auf welche Art und Weise innerhalb dieses diachronisch epochenübergreifenden sowie ungebrochenen Dranges die bildkünstlerische Darstellung von Musik beziehungsweise Musikinstrumenten eine gewisse Kontinuität besitzt. Kurz, warum ist diese Thematik organisierter beziehungsweise organisierbarer Schallereignisse interessant für die bildende Kunst? Antworten sollen entlang einer Kette von herausragenden Werken des außereuropäischen (z. B. Altes Ägypten, nordamerikanische ‚First Nations‘) und europäischen Raums entwickelt werden.

Im 5. Semester – es umfasst ausschließlich Studierende des Modedesigns – wird unter anderem der Aspekt beleuchtet werden, welche Rolle(n) und Funktion(en) Kleidung beziehungsweise ihre Abwesenheit, die (partielle) Nacktheit, in der bildenden Kunst spielen, und zwar vor allem in Gemälden und Skulpturen der klassischen Moderne, etwa solchen der Künstlergruppe „Die Brücke“. Leitfragen werden unter anderem jene nach der Abbildlichkeit, der Fantastik und, natürlich, der Intention vestimentärer und/oder körperinszenatorischer Codes im Bildwerk sein. Die Verleihung des „Max-Pechstein-Förderpreises der Stadt Zwickau 2021“, genauer die sie begleitende Ausstellung in den Kunstsammlungen (02.10.2021 bis 09.01.2022) soll den Anlass bilden, eine Exkursion dorthin zu planen, um solcherart die Möglichkeit zu schaffen, Beobachtungen vor Originalen zu konkretisieren und zu diskutieren.

Die Master-Studierenden der Gestaltung werden anhand einer Reihe von aktuellen designwissenschaftlichen Diskursen, aber auch durch die Analyse historischer Phänomene sowie anhand der Untersuchung vieler Fallbeispiele die Rolle des Gestaltens – auch, aber nicht nur verstanden als eine ästhetisierte Problemlösungskompetenz – in einem umfassenden Sinn betrachten und kritisch diskutieren: Was war, was ist, was kann und was soll Design heute – und was lieber nicht?

Anwendungsrelevant wird dieses theoretische, diskursorientierte Nachdenken über Design dann in den semi-öffentlichen Master-Foren: Hier werden die Studierenden ihre aktuellen praktischen Projekte präsentieren und interdisziplinär mit allen Lehrenden der Angewandten Kunst diskutieren. Konzipiert nach Art der akademischen ‚Defensio‘, lernen die Studierenden hier das argumentative ‚Verteidigen‘ und Pitchen ihrer designerischen Thesen und kreativen Lösungsansätze. Die Termine der Foren werden rechtzeitig bekanntgemacht.

Über die Veranstaltungen des 7. Semesters (betrifft v. a. Wirtschaftskunde) erhalten die Studierenden gesonderte Informationen.

Anregungen und Kritik an: thomas.poepper[at]fh-zwickau.de

Fotos: gemeinfrei via Wikimedia Commons ([1] National Museum and Research Center of Altamira; [2] Thomas Bardohl; [3] BotMultichillT und [4] BindeezDesignStudio/Nick Connolly)

 

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