Markus Föhr - Spalted Wood II - Versuch einer gezielten Inokulation von Holz durch Pilze
Markus Föhr - Wintersemester 24/25
Projektarbeit: Spalted Wood II - Versuch einer gezielten Inokulation von Holz durch Pilze
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der gezielten Inokulation von Holz durch Pilzmyzelien, um sogenannte Demarkationslinien zu erzeugen, die eine optische Aufwertung von Hölzern ermöglichen.
Im Fokus stehen die Entwicklung und Optimierung von Methoden, die eine kontrollierte Besiedelung von Holz durch holzzersetzende Pilzarten wie Kretzschmaria deusta, Trametes versicolor, Xylaria polymorpha und Xylaria hypoxylon ermöglichen.
Ziel ist es, wirtschaftlich rentable und ökologisch nachhaltige Verfahren zu entwickeln, die eine Nutzung von Holzrohlingen mit geringer optischer Attraktivität für den Instrumentenbau, insbesondere für Gitarren, ermöglichen. Dabei wird untersucht, inwieweit solche Verfahren zu einer effizienten und ästhetisch ansprechenden Veredelung von Rohhölzern beitragen können. Die Arbeit stützt sich auf experimentelle Versuchsreihen, in denen verschiedene Substrate, Beimpfungstechniken und Inkubationsbedingungen evaluiert wurden. Besondere Herausforderungen ergaben sich durch Spannungsunterschiede im Holz, die während des Trocknungsvorgangs zu Verzug führen konnten, sowie durch Kontaminationsrisiken und die empfindliche Reaktion der Pilzmyzelien auf mechanische Belastungen während der Substratverarbeitung. Erste Ergebnisse zeigen, dass die gezielte Bildung von Demarkationslinien technisch machbar ist, jedoch eine präzise Steuerung der Pilzwachstumsbedingungen erfordert. Zusätzlich wurden wichtige Erkenntnisse zu den mechanischen Eigenschaften des behandelten Holzes sowie zu optimalen Substrat- und Inkubationsbedingungen gewonnen. Die Arbeit legt eine fundierte Grundlage für zukünftige Forschungsarbeiten, die sich sowohl mit der Verbesserung der Inokulationsmethoden als auch mit den durch Pilze induzierten Veränderungen der physikalischen und ästhetischen Holzqualitäten beschäftigen. Sie trägt damit zur Erweiterung der gestalterischen und materialtechnischen Möglichkeiten im Bereich des Instrumentenbaus bei.