Pressemitteilung

Stadt und Hochschule wollen „Null-Emissions-Quartier“ entwickeln

Im ubineum wurde das Projekt „Zwickauer Energiewende Demonstrieren“ (ZED) offiziell gestartet. Die Hochschule ist einer der wissenschaftlichen Partner.

Eröffnung ZED
Eröffnet wurde die ZED-Auftaktveranstaltung durch Andrea Ulbrich, Referentin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. (Foto: WHZ)
Prof. Teich präsentiert ZED-Demonstrator
ZED-Projektleiter Prof. Tobias Teich präsentierte einen etwa 4 x 2 Meter großen Demonstrator, der die Komplexität des Projekts veranschaulichen soll. (Foto: WHZ)
Luftbild Marienthal
Getestet werden sollen die verschiedenen Maßnahmen im Zwickauer Stadtteil Marienthal (Foto: WHZ/Helge Gerischer)

Die Stadt Zwickau und ihre 12 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft haben am 15. November den offiziellen Startschuss für das Forschungsprojekt "Zwickauer Energiewende Demonstrieren" (ZED) gegeben. Gemeinsames Ziel des 22 Mio. Euro-Vorhabens ist es, in einem Stadtteil Technologien zu erproben und Maßnahmen zu entwickeln, um ein "Null-Emissions-Quartier" zu erreichen.

Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) ist neben der LMU München und der TU Chemnitz einer der wissenschaftlichen Partner des Projekts. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Tobias Teich, Professor für Vernetzte Systeme in der Betriebswirtschaft an der WHZ.

Bei der Auftaktveranstaltung stellten die Projektbeteiligten ihre Erwartungen und Vorhaben vor. Eröffnet wurde das Treffen durch Andrea Ulbrich, Referentin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Bundestagsmitglied Carsten Körber und Kathrin Köhler, Bürgermeisterin Bauen der Stadt Zwickau, sprachen zur Bedeutung des Projekts für die Region und die Stadt. Anschließend zeigten Vertreter der Projektpartner, welche Herausforderungen und Chancen sich durch ZED für die Branchen Energie und Soziales ergeben.

"Technische Assistenzsysteme müssen künftig das ausgleichen, was an finanziellen und personellen Ressourcen fehlen wird. Die Lösungen dafür müssen wir jetzt und nicht in einer fernen Zukunft entwickeln. Genau deshalb ist das ZED-Projekt so wichtig und wegweisend", erklärte Prof. Tobias Teich. Der ZED-Projektleiter stellte dem Publikum auch einen etwa 4 x 2 Meter großen Demonstrator vor, der die künftige Versorgung mit Wärme, Strom und Information visualisieren und die Komplexität des Projekts veranschaulichen soll. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden auch das eigens kreierte Logo und das Erscheinungsbild des Projekts.

Ein Stadtteil wird zum Labor

Die Entwicklung und Erprobung der verschiedenen Maßnahmen erfolgt bei ZED weder auf der grünen Wiese noch in einem Neubaugebiet. Im Interesse der Übertragbarkeit auf andere Stadtteile oder Städte bildet ein gewachsenes Quartier im Zwickauer Stadtteil Marienthal mit mehr als 3.000 Wohneinheiten das Untersuchungsgebiet. In diesem leben rund 8.000 Menschen. Der Stadtteil wird damit in den kommenden vier Jahren zum Reallabor.

In der ersten, konzeptionellen Phase von ZED wird durch die Partner genauer geplant, welche Technologien und Maßnahmen zum Einsatz kommen sollen. Die Realisierungsphase dauert dann von 2020 bis Ende Oktober 2022. Bereits jetzt ist vorgesehen, den Anteil regenerativer Energien zu erhöhen, den Einsatz von Solar- und Geothermie sowie von Photovoltaik vor Ort zu steigern oder effektive Strom- und Wärmespeicher zu erproben. Auch die Elektromobilität soll eine Rolle spielen, etwa durch den Aufbau einer Ladeinfrastruktur.

Von zentraler Bedeutung ist, dass Erfahrungen und Forschungsergebnisse der Beteiligten in das Gesamtprojekt einfließen können. Außerdem gilt es, ganzheitliche Konzepte für die Organisation und den Betrieb zu etablieren. Dabei spielen auch die Wirtschaftlichkeit für Unternehmen und die Sozialverträglichkeit sowie die Akzeptanz für die Mieter eine große Rolle. Gerade angesichts des demografischen Wandels soll der Aspekt des Nutzerverhaltens eingehend beleuchtet werden. Mit dem interdisziplinären Projekt "Zwickauer Energiewende demonstrieren" streben die Partner daher auch eine nutzerorientierte und -zentrierte Technologieentwicklung an. Klimaschutz, Einsatz neuer Technologien, Praktikabilität, Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit und Akzeptanz bei der Bevölkerung sollen bei ZED dementsprechend Hand in Hand gehen.

13 Partner beteiligt

ZED ist eines von nur sechs aus mehr als 60 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im vergangenen Jahr ausgewählten Leuchtturmprojekten im Rahmen der Fördermaßnahme "Energieeffiziente Stadt". Mit einem Gesamtbudget von 22 Mio. Euro gehört es zu den größten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Region. Durch den Bund wird das innovative Vorhaben mit Fördermitteln in Höhe von rund 16,5 Mio. Euro unterstützt. Den Eigenanteil tragen die Projektpartner, wobei die wissenschaftlichen Partner (WHZ, TUC, LMU) und die Stadt keine eigenen Mittel zur Verfügung stellen müssen.

Beteiligt sind neben der Stadt die Alippi GmbH Zwickau, Autoservice Demmler aus Wilkau-Haßlau, die Bauconzept Planungsgesellschaft mbH Lichtenstein, die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau mbH, die Gesellschaft für intelligente Infrastruktur Zwickau mbH, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - Regionalverband Zwickau/Vogtland, die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die Samson AG Frankfurt a.M., das SenerTec Center Sachsen aus Lauter-Bernsbach, die TU Chemnitz (TUC), die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) sowie die Zwickauer Energieversorgung GmbH.

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