Pressemitteilung

Leichtbaupotenziale für Automobilbau - Neue Nachwuchsforschergruppe gestartet

Sechs Nachwuchswissenschaftler der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) wollen Wissen gezielt an Unternehmen weitergeben. Dafür entwickeln sie Fertigungsprozessketten und neue innovative Werkstoffe.

Sechs Nachwuchswissenschaftler und sechs Professoren der WHZ beim Auftakttreffen. (Foto WHZ, v.l.n.r. Reihe hinten, Prof. Uwe Fischer, Karl Rötsch, Fabian Dietrich, Prof. Matthias Kolbe, Prof. Thomas Linke, Prof. Hardy Müller; mittlere Reihe: Stefan Brumm, Prof. Thomas Horst, Prof. Sebastian Weis, Julia Hahn, Reihe vorn: Parth Solanke, Tom Rasch) | Quelle: WHZ

Im Fokus der Forscher stehen Leichtbauteile für den Automobilbau. Faser-Kunststoff-Verbunde (FKV) bieten ein enormes Leichtbaupotenzial. Der Wissenszuwachs auf diesem Forschungsgebiet ist für Unternehmen unüberschaubar und wächst weiter. Ebenso fehlt es an praxistauglichen und erprobten Lösungen, welche den mittelständischen Unternehmen als Grundlage für Weiterentwicklungen dienen. Im Projekt wollen die Wissenschaftler aus den Bereichen Automobil- und Maschinenbau, Kraftfahrzeugtechnik und Textil- und Ledertechnik, bereits vorhandenes Wissen bündeln und den Wissenstransfer in die Unternehmen sowie zwischen den Fachbereichen gestalten. Ziel der Wissenschaftler ist es, eine Fertigungsprozesskette eines FKV-Bauteils abzubilden, welches aus einer innovativen Metall-Kunststoff-Verbindung hergestellt werden soll. Durch den Fokus auf die werkstofflichen und konstruktiven Besonderheiten sollen Leichtbaupotenzial voll ausgeschöpft werden. Als Partner steht z.B. die Alpha Sigma GmbH, eine Ausgründung der WHZ zur Seite.
Sie spezialisierte sich auf Leichtbau mit Basaltfasern und steht den Wissenschaftlern beratend zur Seite.

Ein Teilprojekt der Nachwuchsforschergruppe verfolgt u.a. die Entwicklung von textilen Nieten zum nachträglichen Verbinden von Bauteilen. Diese könnten zukünftig herkömmliche Nieten aus Metall ersetzen.

Hintergrund
Das primäre Ziel im Leichtbau ist die Gewichtseinsparung und die damit verbundene Energieeinsparung. Neben Kunststoff und Glasfasern können auch Naturfasern aus Hanf oder Basalt verwendet werden. Leichtbauwerkstoffe werden im Automobil- und Maschinenbau oder in der Bauindustrie und Energietechnik z.B. für die Herstellung von Windkraftanlagen, leichte Decken- und Wandkonstruktionen oder Fahrzeugteile eingesetzt. Diese Industriezweige gehören zu den sächsischen Wachstumsmärkten und tragen maßgeblich zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei.

Die Nachwuchsforschergruppe
Am 1. August startete die fünfte Nachwuchsforschergruppe der WHZ unter Leitung von Prof. Dr. Sebastian Weis von der Fakultät Automobil- und Maschinenbau. Das Projekt „Faserverstärkte Leichtbauwerkstoffe: Von der Forschung in die Praxis“ wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Freistaat Sachsen für drei Jahre gefördert. Hoch qualifizierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden heute dringend gesucht. An der WHZ werden aktuell rund 30 Wissenschaftler in 5 Nachwuchsforschergruppen gefördert. Damit trägt die Hochschule zur Erhöhung der Attraktivität des Wissenschaftsstandorts erheblich bei.