Pressemitteilung

Arztbesuch per Videosprechstunde

Die Westsächsische Hochschule Zwickau arbeitet seit 2017 an einem Modellvorhaben im Vogtland, um dem Ärztemangel im ländlichen Raum entgegenzuwirken. Zwei medizinische Servicezentren in Wildenau/ Vogtland und Syrau dienen zukünftig als erste Anlaufstelle und ersparen den Patienten weite Anfahrtswege.

Foto: Gruppenbild mit 4 Personen. Vor einem Eingang der medizinischen Servicestelle stehend.
Das Projektteam vor dem neuen Servicezentrum in Wildenau: Maximilian Schwiercz, Prof. Anke Häber, Schwester Alexandra und Melanie Merkel (v.l.). (Quelle: Daniel Schiffer, WHZ)
Foto: Infotafel an einer Hauswand zum Projekt "Telematikunterstützung für die Impulsregion Vogtland 2020".
Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Union gefördert.

Nicht jeder Besuch in einer Arztpraxis erfordert unmittelbar den direkten Kontakt zum Arzt. Oft sind Leistungen notwendig, die auch das Personal der Praxis erbringen darf. Genau diese Leistungen bietet das medizinische Servicezentrum in Wildenau und erspart den Patienten weite Anfahrtswege zu den wenigen Hausärzten. Das Servicezentrum eröffnete am 1. März 2019. Das mittlere medizinische Personal vor Ort nimmt je nach Krankheitsbild aktuelle Gesundheitsdaten auf oder führt medizinische Grundleistungen wie Verbandswechsel oder medizinische Assessmenttests durch. Unterstützt wird das Personal durch vier Ärzte des Klinikums Obergöltzsch Rodewisch. Per Videosprechstunde werden sie für eine ärztliche Konsultation in das Servicezentrum zugeschaltet. Die vertragliche Ausgestaltung dieser Versorgungsstruktur wurde mit den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen festgelegt. „Seit Oktober 2019 gibt es kaum noch Einschränkungen bei den Abrechnungsbestimmungen für Videosprechstunden mit Patienten.“, erklärt Prof. Anke Häber, Projektleiterin an der WHZ.

WHZ sorgt für Umsetzung digitaler Patientenakten
Das zweite Servicezentrum wird am Standort Syrau in Betrieb gehen. Für diesen Standort soll erstmals eine digitale Patientenakte zum Einsatz kommen. Die technische Umsetzung ist Aufgabe des Projektteams an der WHZ. Die Akte soll alle an der Behandlung eines Patienten beteiligten Leistungserbringer vernetzen und speichert alle vom Arzt oder den Servicezentren erhobenen Daten. Durch das Bereitstellen der relevanten Gesundheitsinformationen für die Leistungserbringer soll sich die Behandlungsqualität für den Patienten erhöhen. Mit dem Landesdatenschutzbeauftragten werden bezüglich der komplizierten Organisationsstrukturen gemeinsam Lösungen gesucht, um die Datenschutzgrundverordnung einzuhalten. Das Gesamtprojekt soll nach Juli 2020 zum Rollout in Sachsen gebracht werden, um auch weiteren Patienten in anderen medizinisch unterversorgten Regionen zu helfen. Laut Ministerium droht in 24 von 47 sächsischen Regionen eine Unterversorgung mit Hausärzten. Innovative Projekte wie die Telemedizin können dem entgegensteuern.

Das Projekt

„Telematikunterstützung für die Impulsregion Vogtland 2020“ (IVoTeG) wird mit 1,4 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen für drei Jahre (2017-2020) gefördert. Zu den Projektpartnern der WHZ gehören das Klinikum Obergöltzsch Rodewisch, Simba n³ und GeriNet Leipzig.

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