Bachelor Biomedizinische Technik

Studiengang Biomedizinische Technik

Studienablauf
1. - 3. Semester: Gemeinsame Ausbildung der Studiengänge - Grundlagen
4. - 6. Semester: Studiengang Biomedizinische Technik - fachspezifische Inhalte
7. Semester: Praxismodul und Bachelorprojekt
Studienabschluss Bachelor of Engineering (B.Eng.)

Verantwortlich für die Ausbildung im Studiengang:

Westsächsische Hochschule Zwickau
Fakultät Physikalische Technik / Informatik
LIAN - Leupold Institut für angewandte Naturwissenschaften
Dr.-Friedrichs-Ring 2 A
08056 Zwickau
+49 375 536 1501

Charakteristik

Technischer Fortschritt beruht zunehmend auf der unmittelbaren Anwendung neuer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse. Insbesondere in der Medizintechnik werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Geräte und Anlagen zur Diagnose und Therapie integriert und zur Verbesserung der Gesundheit des Menschen eingesetzt. Naturwissenschaftliche Forschung und anwendungsbezogene Entwicklung tragen damit wesentlich zur Einführung innovativer Technologien und neuer Produkte sowie zur Erschließung neuer Märkte, Dienstleistungen und letztendlich auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei.

Die Medizintechnikbranche stellt einen der bedeutendsten Wachstumsmärkte der Zukunft dar. Bedingt durch den medizinischen Fortschritt, durch das verstärkte Gesundheitsbewusstsein und als Folge des demografischen Wandels muss sich die Biomedizinische Technik als interdisziplinäre Wissenschaft den großen Herausforderungen der Zukunft stellen und bietet jungen Ingenieuren ein interessantes Betätigungsfeld. Mit dem Studiengang Biomedizinische Technik wird dem wachsenden Bedarf der angewandten Forschung und Entwicklung, der Industrie, der Wirtschaft und der Gesellschaft an naturwissenschaftlich orientierten Ingenieuren entsprochen. Das Ziel des Studiengangs besteht darin, dass die Absolventen einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss durch eine wissenschaftliche Befähigung in Verbindung mit einem großen Praxisbezug erwerben. Gegenüber vielen anderen Ingenieurstudiengängen wird die wissenschaftliche Befähigung durch die verstärkte Verknüpfung naturwissenschaftlicher mit ingenieurwissenschaftlichen Kompetenzen erreicht. Die Absolventen sind daher in der Lage, interdisziplinär zu arbeiten und ingenieurmäßig naturwissenschaftliche Erkenntnisse in neue technische Anwendungen umzusetzen. Durch ihre breiten Grundlagenkenntnisse und methodischen Kompetenzen sind sie beruflich sehr flexibel einsetzbar.

Berufsfelder

  • interdisziplinäre und innovative Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in der medizintechnischen Industrie und in Forschungseinrichtungen,
  • Einsatz im Gesundheitswesen, bei Behörden und bei Prüf- und technischen Überwachungsorganisationen,
  • Projektierung, Entwicklung und Erprobung neuer medizintechnischer Erzeugnisse,
  • Vertrieb und Service medizintechnischer Anlagen, Geräte und Instrumente,
  • Medizintechnik-Applikation, Prüfung und Gerätemanagement in Einrichtungen des Gesundheitswesens oder in medizintechnischen Servicezentren,
  • Tätigkeit als Medizin- und Strahlenphysiker im klinischen Bereich.

Zu erreichende Qualifikationen, Kompetenzen und Fähigkeiten

Die Absolventen sind befähigt, fachübergreifend zu denken bzw. ingenieurwissenschaftliche Gesetze und Prinzipien bei der Lösung anspruchsvoller Probleme, insbesondere bei der Entwicklung neuer Technologien, Produkte oder Dienstleistungen, anzuwenden. Dazu verfügen sie über breite Grundlagenkenntnisse sowohl in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen (Pflichtmodule: Mathematik, Experimentalphysik, Atome und Moleküle, Chemie, Physikalische Chemie) als auch in den Ingenieurwissenschaften (Pflichtmodule: Werkstofftechnik, Elektrotechnik/Elektronik, Darstellungslehre/CAD, Elektronik, Wahlpflichtmodule: Grundlagen Technische Mechanik, Technische Optik u.v.a.). Aufgrund umfassender fachspezifischer Kenntnisse zur Biomedizinischen Technik und überfachlicher Qualifikationen sind die Studierenden in der Lage einen raschen und reibungslosen Berufseinstieg zu finden.

Alle Absolventen besitzen Fertigkeiten und Erfahrungen im Umgang mit modernen Mess- und Analysentechniken (diverse Module und Messaufgaben in vielen Praktika) sowie der Datenverarbeitung (Pflichtmodul Informatik für Biomedizinische Technik) und Erfahrungen im Hinblick auf die eigenständige Bearbeitung wissenschaftlicher Projekte (Praxismodul) bzw. der selbständigen Anfertigung einer Abschlussarbeit nach wissenschaftlichen Methoden innerhalb einer vorgegebenen Frist (Bachelorprojekt). Sie sind in der Lage, moderne betriebswirtschaftliche Methoden (Pflichtmodule: Betriebswirtschaftslehre 1; Wahlpflichtmodule: Einführung in das Marketing, Unternehmensführung) anzuwenden und verfügen über Schlüsselkompetenzen insbesondere zu Sprachen (Pflichtmodul Fachkurs Technisches Englisch, Wahlmodul Managing Scintific Communication in Englisch), zu Recherche- und Arbeitstechniken, zur Präsentation (Wahlpflichtmodul Rhetorik/Methoden der wissenschaftlichen Arbeit), zur sozialen Interaktion (Teamarbeit in zahlreichen Praktika) und zur persönlichen Weiterbildung bzw. zur Erlangung weiterer akademischer Grade.

Sie haben die Befähigung, sehr flexibel in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern tätig zu werden und sich auf neue Entwicklungen selbständig einzustellen.

Die Absolventen werden durch die spezifischen fachwissenschaftlichen Module befähigt, unter Verwendung von Kenntnissen über die in der modernen Forschung, Entwicklung und im Gesundheitswesen eingesetzten Messverfahren komplexe Versuchsprogramme aufzustellen, anspruchsvolle Messtechnik zu adaptieren und zu bedienen, umfangreiche Messdaten aufzunehmen, auszuwerten und zu interpretieren (Pflichtmodule: Grundlagen der Biomedizinischen Technik, Biomesstechnik, Medizinische Rehabilitation, Radioaktivität und Strahlenphysik, Strahlenschutz in Medizin und Umwelt, Lasertechnik, Technische Optik, ).
Sie sind unter Nutzung ihrer Kenntnisse in der Lage, bei der Anwendung oder Weiterentwicklung moderner Techniken der Medizin und biomedizinischer Geräte und Systeme anspruchsvolle Aufgabenstellungen selbständig zu bearbeiten.
Die Absolventen des Studienganges Biomedizinische Technik verfügen über ein medizinisches Grundlagenwissen der Anatomie und Physiologie des Menschen und der medizinischen Fachsprache sowie über anwendungsbereites gesetzliches Grundlagenwissen, um interdisziplinär an der Schnittstelle von Medizin und Technik arbeiten zu können (Pflichtmodule: Medizinische Grundlagen, Gesetzliche Grundlagen im Gesundheitswesen). Sie beherrschen die Besonderheiten und Spezifika des Einsatzes von Geräten und Systemen der medizinischen Diagnostik, Therapie und Rehabilitation (Pflichtmodule: Grundlagen der Biomedizinischen Technik, Bildgebung in der Medizin, Biomesstechnik, Medizinische Rehabilitation, Elektromedizinische Geräte, Medizinische Sicherheitstechnik; Wahlpflichtmodule: Anwendung ionisierender Strahlung in der Medizin, Medizinische Informationssysteme).
Die Absolventen kennen wichtige Forschungs- und Entwicklungstrends der Medizintechnik und sind in der Lage, flexibel auf Anforderungen des Arbeitsmarktes zu reagieren und den stetigen Wachstumsmarkt der medizintechnischen Industrie zielorientiert und in Teamarbeit durch systematische und effektive Lösungen und Entwicklungen zu befördern. Sie verfügen über umfangreiche experimentelle Fertigkeiten und Erfahrungen im Umgang mit medizintechnischen Geräten und Systemen.

Die erworbenen Schlüsselkompetenzen befähigen die Absolventen, Innovationspotenziale zu erkennen und ergebnisorientiert umzusetzen.

Ausbildungsinhalte

Grundlagenausbildung für alle Studiengänge:

  • Mathematik,Experimentalphysik, Atome und Moleküle, Informatik, Chemie, Physikalische Chemie, Werkstofftechnik, Elektrotechnik, Elektronik, Messtechnik, Technische Darstellungslehre/CAD, Betriebswirtschaftslehre, Englisch
  • Wahlpflichtmodule zur fachlichen Vertiefung und zur Entwicklung überfachlicher Kompetenzen, Praxismodul, Bachelorprojekt

Biomedizinische Technik:

  • Medizinische Grundlagen (mit Anatomie und Physiologie für Ingenieure und Medizinische Fachsprache), Grundlagen der BMT (mit Krankenhaus - Demonstrationspraktikum), Recht und Struktur im Gesundheitswesen, Bildgebung in der Medizin, Gerätetechnik, Biomesstechnik, Medizinische Sicherheitstechnik, Medizinische Rehabilitation, Lasertechnik, Informatik für Biomedizinische Technik, Radioaktivität und Strahlenphysik, Strahlenschutz in Medizin und Umwelt, Technische Optik

Ziele der einzelnen Module

Die Modulbeschreibungen können in den Modulhandbüchern (in Arbeit) nachgelesen werden.

Praxisbezug, Forschungsbezug, Praktika, interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Lehrinhalte aller Vorlesungen/Übungen zeichnen sich durch einen starken Praxisbezug aus. Besonders in der fachwissenschaftlichen Vertiefung werden viele Problem- und Aufgabenstellungen aus der Praxis bzw. aus Forschung und Entwicklung ausführlich dargestellt und diskutiert. Praktiker aus Wirtschaft, Ämtern und Instituten sind als Honorarkräfte in die Lehre einbezogen. Zum Sommersemester 2012 wurde ein amerikanischer Unternehmer und Erfinder zum Honorarprofessor für Biomedizinische Technik berufen.

Viele Pflicht- und Wahlpflichtmodule enthalten Praktika. Ein Teil der Praktika findet in Institutionen bzw. Unternehmen außerhalb der Hochschule statt wie zum Beispiel im Heinrich-Braun-Krankenhaus Zwickau oder an der Universität Leipzig.

Praxisnahe Forschungsthemen bearbeiten die Studierenden des Bachelorstudiengangs im Praxismodul (18 ECTS) und im Bachelorprojekt (12 ECTS). Das sind längere Phasen, in denen die Studierenden sehr selbstständig an Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in Unternehmen, Forschungsinstituten oder Kliniken bzw. in enger Kooperation mit solchen arbeiten., ermöglichen den Studierenden tiefgreifende Einblicke in die Arbeitsabläufe von Unternehmen oder Krankenhäusern. Sie ermöglichen den Studierenden tiefgreifende Einblicke in die Arbeitsabläufe von Unternehmen oder Krankenhäusern. Häufig ist dabei eine interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig. Wie die Erfahrungen in zwanzigjähriger Ausbildung auf dem Gebiet der Biomedizinischen Technik gezeigt haben, sind die Studierenden in den Unternehmen, Forschungsinstituten oder Kliniken sehr willkommen. Sie wenden ihre erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen an und vertiefen bzw. erweitern diese. Viele Studierende finden hier ihre erste Arbeitsstelle nach erfolgreichem Studienabschluß. nach dem Studium. Dies zeigt den hohen Praxisbezug der Lehre. Nach dem Bachelorabschluss lässt sich ein Masterstudium, in dem man sich auf einem der vielen Gebieten der Biomedizinischen Technik spezialisieren kann, anschließen. Bei entsprechender Eignung zur wissenschaftlichen Arbeit ist anschließend die Promotion möglich.

Es bestehen zu einer Vielzahl ausländischer Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen sehr gute Kontakte. Die Studierenden haben die Möglichkeit ihr Abschlusssemester im Ausland zu absolvieren.

Berufsbild und Einsatzgebiete

Der Bachelor Biomedizinische Technik unterscheidet sich von anderen Bachelor of Engineering und Ingenieuren im wesentlichen durch ein breites naturwissenschaftliches Grundwissen, das er mit einem fachspezifisch technischen Wissen verknüpft. Auf dieser Basis ist er befähigt, für komplexe Probleme optimale Lösungen zu finden. Besonders hervorzuheben ist die daraus erwachsende hohe Flexibilität und interdisziplinäre Arbeitsfähigkeit, ohne die ein Arbeiten in der modernen Gesellschaft nicht mehr möglich ist.

Die Ausbildung eröffnet ein breites Spektrum interessanter Tätigkeitsfelder in Industrie, Wirtschaft und im öffentlichen Dienst. Dazu gehören:

  • Einsatz in Forschung und Entwicklung in der medizintechnischen Industrie oder in Forschungseinrichtungen
  • Planung, Berechnung und Erprobung neuer medizintechnischer Geräte und Verfahren
  • Vertrieb und Service von medizintechnischen Geräten und Systemen
  • Service und Prüftätigkeit für Krankenhäuser und Arztpraxen
  • Einsatz im Gesundheitswesen als Biomedizintechniker oder Medizinphysiker.

Berufsaussichten

Absolventen von Fachhochschulen sind in den alten Bundesländern seit vielen Jahren gefragt. Aber auch in den neuen Bundesländern finden sie hohe Akzeptanz und Annahme durch die Industrie. Ursachen sind u. a. kurze Studienzeiten, die praxisnahe Ausbildung und der zeitige Kontakt zu Unternehmen von Industrie und Wirtschaft. Technische Fortschritte beruhen immer häufiger auf der Anwendung neuer physikalischer Phänomene. Forschung und anwendungsbezogene Entwicklung tragen damit wesentlich zur Einführung innovativer Technologien bei. Neue Produkte, neue Märkte und letztendlich neue Arbeitsplätze werden damit erschlossen.
Der medizinischen Versorgung kommt wachsende Bedeutung zu. Die Biomedizinische Technik wird zu einem entscheidenden Faktor bei der Verbesserung der Gesundheitsbetreuung.
Auf diesen innovativen und zukunftsorientierten Tätigkeitsfeldern finden die Absolventen sehr gute Arbeitsmöglichkeiten.
Dementsprechend sind die Aussichten und Chancen überdurchschnittlich gut. Diese Einschätzung wird wesentlich durch aktuelle Erfahrungen von Absolventen des bisherigen Studienschwerpunktes Biomedizinische Technik gestützt.

Bei entsprechender naturwissenschaftlicher Neigung und technischem Interesse ist dieses Studium weiblichen und männlichen Interessenten gleichermaßen als abwechslungsreiches und interessantes Studium mit zukunftsträchtigen Berufschancen sehr zu empfehlen.

Dekanin
Prof. Dr. Anke Häber

Prodekan
Prof. Dr. Ralf Hinderer

Sekretariat
Yvonne Zimmermann
+49 375 536 1501
Yvonne.Zimmermann[at]fh-zwickau.de

Studiendekan
Prof. Dr. Stefan Braun
+49 375 536 1507
Stefan.Braun[at]fh-zwickau.de

Studiengangsleitung Informatik
Prof. Dr. Tina Geweniger
+49 375 536 1537
tina.geweniger[at]fh-zwickau.de

Studiengangsleitung Data Science
Prof. Dr. Jens Flemming
+49 375 536 1380
jens.flemming[at]fh-zwickau.de

Finanzen
Silke Horn
+49 375 536 1502
+49 375 536 1503
Silke.Horn[at]fh-zwickau.de

Postanschrift
Westsächsische Hochschule Zwickau
Fakultät Physikalische Technik/Informatik
PSF 201037
08012 Zwickau