Nach dem Aussteigen aus der Straßenbahn haben wir recht schnell eine Skulptur von Vater und Sohn, die zwei Hauptfiguren aus den bekannten Bildgeschichten des deutschen Zeichners e.o. plauen (Erich Ohser), gesehen. Dieses Werk ist weltweit verbreitet.
Nach einem kurzen Gang durch die Stadt kamen wir an der Fabrik der Fäden an. Die Kuratorin Frau Katrin Färber erläuterte uns am Anfang der Führung ausführlich die Geschichte des Museums. Zu unserer Überraschung haben wir uns in einem historischen Gebäude befunden, wo bis heute Nachfahren der Familie Weißbach leben.
Nach dem Eingangsbereich haben wir eine große Ausstellungshalle betreten, in der uns zunächst die LED-Lichter auf dem Boden aufgefallen sind, die ständig gewechselt haben und die drehenden Räder von Textilmaschinen nachgebildet haben. Dieser Vergleich zwischen alter und neuer Technologie hat bei uns einen tiefen Eindruck hinterlassen. Im Ausstellungsraum werden auch viele verschiedene Nähmaschinen gezeigt.
Anschließend haben wir die Maschinen zur Herstellung von Spitzen besichtigt. Neben der Stickmaschine befand sich eine Maschine, die Löcher in Papierbänder stanzen konnte. Diese Lochkarten konnten den Betrieb der Maschinen aufzeichnen und auf einer anderen Maschine reproduziert werden, wodurch die manuelle Kontrolle der Mustervorlagen entfiel. Dies war nicht nur praktisch, sondern verbesserte auch die Stabilität der Produktqualität.
Bevor wir in den zweiten Stock gegangen sind, haben wir eine hohe Mauer gesehen, die von der alten Fabrik übrig geblieben war. Vor der Mauer verläuft ein Kanal der Weißen Elster, dessen Wasserströmung ein Wasserrad angetrieben hat und so die Textilmaschinen ständig mit Energie versorgt hat.
Im Obergeschoss sind in Vitrinen verschiedene Materialien von Nähnadeln ausgestellt. Wir haben erfahren, dass die ersten Nähnadeln aus Knochen bestanden, bevor sie im Zuge der industriellen Entwicklung durch Stahl ersetzt wurden. Außerdem sind im Ausstellungsraum verschiedene Textilien, Gardinen und Stickereien zu sehen gewesen, die jedes für sich als Kunstwerke bezeichnet werden können.
Zum Schluss haben wir einen Raum mit einem Modell der Stadt Plauen betreten. Durch fortschrittliche Projektionstechnologie konnten wir deutlich sehen, welches Gebäude die Führerin gerade vorstellte. Zuletzt sind wir durch eine Installation gelaufen, die mit feinem Stoff und Spiegeln für besondere Lichteffekte sorgte.
Unsere Reise nach Plauen endete in einem traditionellen Restaurant (Altes Handelshaus), wo wir ein fröhliches Gespräch während des Essens geführt haben. Insgesamt war diese Veranstaltung sehr bedeutsam für uns. Wir haben nicht nur etwas über die Geschichte der deutschen Textilindustrie gelernt, sondern auch unsere Deutschkenntnisse verbessert. Es war ein beeindruckendes Erlebnis.
Autorenteam: Chenxi Gu, Chen Liao, Zui Chen
Redaktion: Dr. Thomas Edeling
Bilder zur Verfügung gestellt von Zui Chen