Alumni-Porträt

Quelle: WHZ

Matthias Wissel

Projektmanager für Automatisierungsvorhaben, GKN Driveline Deutschland GmbH

Industrial Management & Engineering, Diplom-Ingenieur (FH)
(2012 - 2017)
Produktionsoptimierung, Master of Engineering
(2017 - 2019)

Der berufsbegleitende Studiengang ‚Produktionsoptimierung‘ [...] bot sich ideal für meine Lebenssituation mit Job und Familie an.       

 

WHZ-Absolvent gewinnt Award der Logistik-Branche

 

Im Sommer 2019 schloss Matthias Wissel seinen Master in Produktionsoptimierung ab und mit seiner Masterarbeit, in der er sich mit der variantenbasierten Optimierung des Versandprozesses eines Tier1-Automobil-Zulieferers befasste, gewann der Absolvent der Westsächsischen Hochschule Zwickau im Oktober den Thesis Award der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL).

Mit seiner Masterarbeit „Variantenbasierte Optimierung des Versandprozesses eines Tier1-Automobil-Zulieferers unter Beachtung logistischer und wirtschaftlicher Aspekte“ konnte Matthias Wissel die Jury des Thesis Awards überzeugen und war einer der Preisträger 2020. Ermutigt dazu, die Arbeit einzureichen, wurde er von der erstbetreuenden Professorin seiner Masterarbeit, Professorin Dr. Andrea Kobylka, die die Studierenden auch auf die Bundesvereinigung Logistik e.V. aufmerksam machte. Sie betreute Matthias Wissel nicht erst im Masterstudiengang, schon in seinem grundständigen Studium gehörte sie zu seinen Professor*innen.

Entscheidung für Familiennähe und Diplom führt zur WHZ

Im Abschluss als Diplom-Ingenieur (FH) im Februar 2017 sah der ehrgeizige Absolvent noch nicht das Ende seiner Ausbildung. „Zum Zeitpunkt der Graduierung als Diplom-Ingenieur an der WHZ hatte ich Pläne, mich für weitere akademische Ziele vorzubereiten. Der berufsbegleitende Studiengang ‚Produktionsoptimierung‘ und seine Möglichkeiten boten sich ideal für meine Lebenssituation mit Job und Familie an“, erinnert sich Matthias Wissel. Bereits zu Beginn des Studiums war er Familienvater, weshalb ihm die Wohnortnähe seiner künftigen Hochschule besonders wichtig war. Es gab Alternativen in dem von Wissel gewählten Umkreis, aber das Studienangebot der WHZ mit den Diplomstudiengängen war für ihn letztendlich das ausschlaggebende Kriterium, sich für den Studiengang Industrial Engineering mit dem Schwerpunkt Fabrik- und Prozessplanung zu entscheiden.

Untersuchung von Potenzialen zur Erhöhung der Lagerkapazitäten führte zum Preis

Prozesse plant Matthias Wissel beruflich bereits seit November 2015 im Bereich Logistik und ist aktuell als Materialfluss-Manager mit disziplinarischer Verantwortung und Projektmanager für Automatisierungsvorhaben in der Logistik tätig. Aus seiner Aufgabe ergab sich auch das Thema für seine Masterarbeit „Im Rahmen einer notwendigen Anpassung an Kundenforderungen untersuchte ich die Logistikflächen im Werk auf mögliche Potenziale zur Erhöhung der Lagerkapazitäten. Dabei zog ich auch die Ausdehnung der externen Lagerung in die Betrachtung ein. Zuletzt schlug ich einen Variantenvergleich vor, der vor allem wirtschaftliche Aspekte hervorhebt, was ich dann in die Tat umsetzte. Diese Aufgabe adaptierte ich an den Rahmen der Masterarbeit“, so Wissel zur Themenfindung.

Zulieferunternehmen der Automobilindustrie lassen sich von den Herstellern dazu verpflichten, ihre Fertigprodukte bis zum Liefertermin unter strengen Auflagen nach Qualität, Sicherheit, und in bestimmten Mengen zu lagern. Wenn das Zulieferunternehmen dann noch an verschiedene Automobilhersteller liefert, steigert sich die Komplexität eines Versandlagers enorm. „Viele Unternehmen lagern daher diese Aufgaben auf externe Dienstleister aus - so auch mein derzeitiger Arbeitgeber“, erklärt Matthias Wissel. „Doch auch so ein Outsourcing stellt sich unter Umständen nachteilig für die Kosten der Logistik dar. Mit der Masterarbeit verglich ich fünf Varianten in einer Kostenbetrachtung unter Beachtung logistischer Kriterien für Versandlagerprozesse, und stellte so den Investitionsanreiz für die interne Versandlogistik gegenüber einer weiteren Outsourcing-Entscheidung heraus.“

Thesis Award als Bestätigung und Wegbereiter

Der Gewinn des Thesis Awards beinhaltet neben einer zeitlich begrenzten Mitgliedschaft in der BVL eigentlich auch die Einladung auf den jährlich stattfindenden Logistikkongress, auf dem die Urkunde zum „Thesis Award“ feierlich übergeben wird. Ausgewählte preisgekrönte Abschlussarbeiten dürfen dann auch vor Vertretern der Industrie und Wissenschaft präsentiert werden. Die geplante Verleihung des Preises konnte wegen der Corona-Einschränkungen in diesem Jahr jedoch leider nur als Webinar durchgeführt werden.

Und welche Bedeutung hat der Preis für Matthias Wissel? „Da ich bereits erfolgreich die Karriereleiter in einem Unternehmen betreten durfte, dient der Thesis Award meiner Selbstbestätigung und der Wertschätzung des in der Abschlussarbeit betrachteten Themas. Ich bin sicher, dass diese Urkunde ein Türöffner und Wegbereiter für alle ist, die damit ihre Bewerbung veredeln können, ob für den Berufseinstieg oder eine berufliche Veränderung“, so Matthias Wissel.