Jörgen Skafte Rasmussen

Jörgen Skafte Rasmussen wurde am 30. Juli 1878 in Nakskov (Dänemark) geboren und ist am 12. August 1964 in Kopenhagen verstorben.

Im Jahre 1906 gründete Jörgen Skafte Rasmussen eine Maschinenfabrik im Tal der Dischau, zu dieser Zeit ahnte noch niemand, welche technischen Meisterleistungen hier einmal entwickelt werden würden:

  • der erste Dampfkraftwagen
  • Zweitaktspielzeugmotor "Der Knaben Wunsch"
  • Weiterentwicklung zum Hilfsmotor "Das kleine Wunder"

1922 war die eigentliche Sternstunde. Mit der Produktion des ersten Zweitaktmotorrades begann der traditionsreiche Weg eines Fahrzeuges das die ganzen Welt vereint.

Seine ganze Lebensarbeit galt dem Aufbau eines vielschichtigen deutschen Industrieunternehmens, das im seinem Kern, den Zschopauer Motorenwerken und den in diesen produzierten DKW-Motorrädern und Automobilen, die Basis und weitgehend das finanzielle Rückgrat der Auto Union wurde.


Quelle: etz250.users.50megs.com

Lebenslauf von Jörgen Skafte Rasmussen
1878 Geboren am 30. Juli 1878 in Nakskov (Dänemark)
Nach dem Schulabschluss Schmiedelehre in Kopenhagen


 

1898-1900

Ingenieurstudium in Mittweida, das danach in Zwickau abgeschlossen wurde

1904

Beendigung der Ingenieurtätigkeit bei der Rheinischen Maschinenfabrik in Düsseldorf

1904

Unternehmer zunächst in der Armaturenfabrikation; bis zum Kriegsende blieb der Wohnsitz in Chemnitz, danach siedelte Rasmussen nach Zschopau über.
In den 20er Jahren Ausbau des DKW Konzerns mit starkem finanziellem Engagement der Sächsischen Staatsbank;
wichtigste Grundlage blieb die DKW Motoren- und Motorradproduktion

1928

Beginn der Automobilfertigung
Als einer der ersten Unternehmen begann Rasmussen in Scharfenstein mit der Herstellung von elektrischen Haushalts- und Gewerbekühlschränken (seit 1932: Deutsche Kühl- und Kraftmaschinengesellschaft mbH, Scharfenstein)
Idee und Konzept für die Bildung der Auto Union als Unternehmen im Staatsbankbesitz wurde maßgeblich von Rasmussen mitgeprägt, der allerdings von einer späteren Reprivatisierung ausging

1932-1934

Vorstandsmitglied der Auto Union AG für Technik

1935

Unvereinbare Differenzen in der Führungsauffassung bei der Auto Union führten zur Trennung mit nachfolgendem Rechtsstreit, in dessen Ergebnis Rasmussen eine Entschädigungszahlung erhielt

1936

Verlegung des Wohnsitzes nach Sacrow bei Berlin

1938

Verleihung des Dr.Ing.e.h. durch die TH Dresden für Verdienste um die Motorisierung anlässlich seines 60. Geburtstags; in dieser Zeit beteiligt an der Einführung der Imbert Holzgas-Anlage, die zunächst bei Framo gefertigt wurde

1945

Flucht nach Flensburg

1948

Rückkehr nach Dänemark; wieder die Konstruktion von Automobilen und Motorrädern initiiert und finanziert, gemeinsam mit dem dänischen Industriesyndikat, das drei Modelle unter der Markenbezeichnung DISA baute und vertrieb

1964

Am 12. August 1964 in Kopenhagen verstorben
Übersicht
1906 Jörgen Skafte Rasmussen erwirbt für die Fa. Rasmussen & Ernst die leerstehende Barth'sche Tuchfabrik im Dischautal in Zschopau. Es werden Armaturen, Haushalt-und Werkstattgeräte sowie Kraftfahrzeugzubehör hergestellt.




1914-1918

Herstellung von Zündkapseln und Granatzündern; Die Beschäftigungszahl steigt von 40 auf 450, darunter viele Frauen.

1916

Entwicklung eines Dampfkraft-Wagens mit Unterstützung des dänischen Landsmannes, Ing. Matthiesen.

1919

Bau von Zweitakt-Spielzeugmotoren, bekannt unter "Des Knaben Wunsch".

1920

Entwicklung des 1-PS-Fahrrad-Hilfsmotors ("Das Kleine Wunder"), der ab 1921 serienmäßig gefertigt wird.

1921/1922

Bau der DKW-Sesselmotorräder Golem und Lomos. Durch Einstellung entlassener Soldaten 600 Beschäftigte.

1921

DKW-Fahrer belegen bei der 800 Kilometer langen Reichsfahrt von Berlin nach Heidelberg die ersten drei Plätze.

1922

Mit dem Bau des "Reichsfahrtmodells" beginnt die eigentliche Motorradproduktion in Zschopau. Produktionsstand im Juli 1922: 20.000 DKW-Motor und 2.000 DKW-Motorräder

1924

Das DKW-Modell SM wird die techn. Basis für viele Jahre. Erstmals Kundendienstschulungen.

1926

Tiefgreifende Rationalisierung, Erster Motorradbau am Fließband

1928

Übernahme der Aktienmehrheit der Schüttoff AG Chemnitz, Kauf der Eisengießerei Erla und des Aktienpaketes der Audi-Werke AG Zwickau. Der DKW-Konzern wird zur größten Motorradfabrik der Welt. Tagesproduktion: bis zu 300 Motorräder und 350 Motoren.

1929

Werkserweiterung, viele Zweigstellen. Alle 78 Sekunden wird bei DKW ein Motorrad gebaut, 60.000 Motorräder pro Jahr.

1930

Die Weltwirtschaftskrise führt zum Rückgang im Verkauf. Teilweises Auffangen der Verluste durch die Verbreiterung der Produktpalette, (z. B. Kühlschränke, Kfz-Zubehör). Trotzdem Massenentlassungen: nur noch 850 Beschäftigte

1932

Zusammenschluss von Audi, Horch, DKW und Wanderer zur Auto Union AG. Ihr Markenzeichen: die 4 verschlungenen Ringe, noch heute bei Audi verwendet.

1939

Die Zulassung sinkt infolge des Kriegsbeginns. Die RT 125, die die RT 100 ablöst, leitet eine neue Ära ein. Sie wird nach dem Krieg das am meisten kopierte und nachgebaute Motorrad der Welt.

1940

Die Produktion der RT 100, die mit 72.000 Stück das am meisten verkaufte DKW-Motorrad war, wird zugunsten der RT 125 und NZ 350 eingestellt. Außerdem erfolgt die Produktion von Motoren für Löschaggregate und Wehrmachtsbedarf sowie Flugzeugmotorenteilen.

1945

Das Werk entgeht durch glückliche Umstände der Bombardierung. Dafür trifft es die DKW-Siedlung und das Ledigenheim in denen auch Tote zu beklagen sind. Sowjetische Truppen besetzen am 8. Mai 1945 Zschopau.