Pressemitteilung

WHZ-Datenwissenschaftler wollen Covid-19-Verläufe besser vorhersagen

An der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) setzen Wissenschaftler auf künstliche Intelligenz, um die Risikobeurteilung von Covid-19-Erkrankungen zu verbessern. Dies könnte das medizinische Personal bei der Planung und Organisation von lebensrettenden Handlungen unterstützen.

Bild: Im Vordergrund unterschiedliche Diagramme. Im Hintergrund Schreibtisch, zwei Menschen diskutieren.
Grafik: everythingispossible/adobestock

Die Zwickauer Forscher untersuchen dabei einen umfangreichen Datensatz des Sírio-Libanês Hospital in Sao Paolo, einem der bekanntesten Krankenhäuser Brasiliens. Dieses hat anonymisierte Daten von 385 Covid-Patienten für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt und Wissenschaftler weltweit um eine Analyse der Daten gebeten. Das Klinikum will so die Betreuung auf Intensivstationen besser planen können.

Zahlreiche Parameter werden betrachtet

Mit Hilfe modernster Methoden der Datenauswertung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz wollen die Zwickauer Forscher herausfinden, bei welchen Parametern welche Krankheitsverläufe zu erwarten sind. Dabei wird nicht nur auf Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder eine Immunschwäche geschaut, sondern es werden auch ganz allgemeine Vital-Funktionen wie Eisenwert, Blutzucker, Anzahl der Blutplättchen, Atemfrequenz und Körpertemperatur untersucht.

Das Forschungsprojekt ist im Januar 2021 gestartet und wird von der neu gegründeten Data Science Research Group der WHZ durchgeführt. Hinter der Gruppe verbergen sich mehrere Mitarbeiter und Studierende des Studiengangs Data Science. Bei der Analyse des Datenmaterials setzen die Zwickauer unter Anderem auf sogenannte Neuronale Tensorformate, einem langjährigen Forschungsschwerpunkt des Projektleiters Professor Mike Espig. Dieser Ansatz ermöglicht es, dass Maschinen neue Informationen in bestehende Strukturen eingliedern können. Maschinen werden dadurch tatsächlich lernfähig.

Basismodell erstellt

Für Projektleiter Professor Mike Espig hat das Verfahren einen entscheidenden Vorteil: "Wenn die medizinische Forschung in den kommenden Wochen neue Parameter findet, die Einfluss auf den Verlauf einer Covid-Erkrankung nehmen könnten, können wir diese in bereits bestehende Modelle integrieren und deren Einfluss neu berechnen anstatt immer wieder bei Null anfangen zu müssen."

Das Basismodell ist bereits erstellt und wird in den nächsten Wochen verfeinert und optimiert. Die Ergebnisse will die Forschergruppe dem brasilianischen Krankenhaus zur Verfügung stellen. Sollte von Seiten des Krankenhauses Interesse bestehen, ist eine auch gemeinsame Publikation möglich.

Die Data Science Research Group der WHZ ist Mitglied im Transferverbund Saxony5, einem Zusammenschluss der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), der den forschungsbasierten Wissens- und Technologietransfer stärken soll.

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