Auf Einladung des Kanzlers der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), Dr.-Ing. Ralf Steiner, berichteten der ehemalige Direktor der Technischen Entwicklung, Dr. Petr Hrdlička und der Leiter der Fahrwerks- und Aggregateentwicklung, Dr. Martin Hrdlička, von der Historie der Marke Škoda und des Werks in Mladá Boleslav. Die Vorträge im FORUM MOBILE auf dem Campus Scheffelstraße verfolgten zahlreiche Gäste aus Hochschule und Wirtschaft, unter ihnen WHZ-Honorarprofessor Carl Hahn, Prof. Dr. Peter Kirchberg und die amtierende Rektorin der WHZ, Prof. Hui-fang Chiao.
Familie prägt die Marke
Die Familie Hrdlička ist seit mehr als 80 Jahren eng mit der Marke Škoda verbunden. Den Grundstein legte Karel Hrdlička. In ärmlichen Verhältnissen geboren, schaffte er den Aufstieg bis zum stellvertretenden Direktor des Škoda-Werks in Mlada Boleslav. Unter dem Druck der Wirtschaftskrise in den Dreißiger Jahren forcierte er die Entwicklung kostengünstiger Fahrzeuge. Er gilt als der Vater des Škoda Popular, der als erstes bandmontiertes Fahrzeug der damaligen Tschechoslowakei erfolgreich das Zeitalter der Massenmobilität in Deutschlands Nachbarland einläutete.
Dr. Petr Hrdlička führte die Familientradition fort. Als Direktor der Technischen Entwicklung entwickelte er den Škoda Favorit, ein für damalige Verhältnisse höchst innovatives Modell mit Frontantrieb. Der Favorit war erfolgreich und bereitete den Weg zur Übernahme von Škoda durch den Volkswagen-Konzern. Das jüngste Mitglied der Familiendynastie ist Dr. Martin Hrdlička. Er ist Leiter der Fahrwerks- und Aggregateentwicklung. Seine Leidenschaft gehört dem Motorsport: „Das Schöne am Motorsport ist, dass man die Erfolge immer direkt und unmittelbar sieht“, berichtet der 49-Jährige. Und Erfolg hat Škoda. 2017 gewann Škoda Motorsport in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft die Fahrer- wie auch die Teamwertung in der WRC 2-Kategorie.
Aufbau eines Motorsport-Archivs
Komplettiert wurde die Veranstaltung durch Helmut Tschernoster. Der Rennwagen-Konstrukteur und Motorsport-Historiker kündigte an, der WHZ einen beachtlichen Teil seiner privaten Sammlung zu überlassen. Sie stellt den Grundstock eines Motorsport-Archivs dar, dass an der WHZ aufgebaut werden soll. „Ich habe mir immer gewünscht, dass meine Sammlung einmal an einem Ort zu sehen ist, an dem die Tradition des Rennsports geachtet wird, aber gleichzeitig auch aktuelle Entwicklungen stattfinden. Dafür ist die Westsächsische Hochschule der perfekte Ort“, erklärt Helmut Tschernoster. Wie Prof. Dr. Joachim Körner mittelte, wolle man künftige Veranstaltungen im FORUM MOBILE nutzen, um über den Fortgang des Projekts zu berichten.
