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WHZ intensiviert Wasserstoff-Forschung

Eine Nachwuchsforschungsgruppe der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) arbeitet an künftigen Technologien für nachhaltige Mobilität und Energieversorgung.

Sieben junge Absolventen der WHZ bearbeiten gemeinsam als Nachwuchsforschungsgruppe die unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen. Betreut werden sie dabei von vier Professoren an vier Fakultäten. Ganz rechts Projektleiter Prof. Ulrich Walther (Foto: WHZ/Helge Gerischer)
Sieben junge Absolventen der WHZ bearbeiten gemeinsam als Nachwuchsforschungsgruppe die unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen. Betreut werden sie dabei von vier Professoren an vier Fakultäten. Ganz rechts Projektleiter Prof. Ulrich Walther (Foto: WHZ/Helge Gerischer)

Mit Beginn des neuen Jahres startet an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) ein dreijähriges Forschungsprojekt, das die anwendungsorientierte Forschung an zukunfts­weisenden Wasserstoff­technologien zum Ziel hat. Das Projekt trägt den Titel „Hocheffizienter Multi‐Fuel‐Motor mit innovativer Sensorik für nachhaltige Mobilität und Energieversorgung (MetHyMot)“. Konkret soll dabei ein innovatives Motorkonzept entwickelt werden, das speziell auf wasserstoffbasierte Kraftstoffe ausgelegt ist. Als mögliche Anwendungsfelder sieht Projektleiter Prof. Ulrich Walther wasserstoff­betriebene Blockheizkraftwerke, aber auch Fahrantriebe im On- und Off-Road-Bereich. „Der Unterschied zu herkömmlichen Wasserstoffmotoren besteht darin, dass wir keinen Benzin- oder Dieselmotor für den Betrieb mit Wasserstoff umrüsten, sondern den Motor grundlegend neu und mit innovativen Komponenten konzipieren“, so Walther. Dadurch sollen maximaler Wirkungsgrad und minimale Emissionen erreicht werden.

Auch nicht-technische Faktoren werden untersucht

„Neue Technologien bergen immer auch Vorbehalte und Risiken, die einer breiten Anwendung hinderlich sein können. Wir erleben gerade im Zuge der Energiewende, wie wichtig die gesellschaftliche Akzeptanz ist“, weiß Walther. So stoße insbesondere die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger aufgrund seiner Stoffeigenschaften vielfach auf Skepsis. Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen des Forschungsprojektes, also bereits in einem sehr frühen Technologiestadium, auch ökonomische und gesellschaftliche Belange analysiert, Hemmnisse erkannt und minimiert werden. Zudem werden technische Möglichkeiten zur Detektion der Wasserstoffkonzentration (Sensorik) erforscht, die einerseits der Sicherheit im Sinne einer Überwachung, andererseits dem optimalen Motorbetrieb im Sinne bestmöglicher Effizienz dienen.

Vier Fakultäten arbeiten zusammen

Die Interdisziplinarität des Projektes spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Projektteams wider. Insgesamt sieben junge Absolventen der WHZ bearbeiten gemeinsam als Nachwuchsforschungsgruppe die unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen. Betreut werden sie dabei von vier Professoren an vier Fakultäten: Prof. Michaela Gläß (Wirtschaftswissenschaften), Prof. Ulrich Walther (Kraftfahrzeugtechnik), Prof. Robert Täschner (Elektrotechnik) und Prof. Daniel Schondelmaier (Physikalische Technik / Informatik).

EU und Freistaat fördern Projekt

Die Zielrichtung des Projektes steht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Forschungsfeld All Electric Society, dem sich die WHZ in ihrem Hochschul­entwicklungsplan verschrieben hat. „In einer Gesellschaft, in der elektrische Energie die Leitenergie der Zukunft sein wird, besteht aus vielen Gründen die Notwendigkeit, elektrische Energie in chemisch gebundener Form, wie z. B. Wasserstoff, zu speichern“, ist sich Walther sicher. Die Kosten des Projektes in Höhe von rund 1,5 Mio. Euro werden aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) und aus Steuermitteln des Freistaates Sachsen finanziert.

 

Kontakt und weitere Informationen:

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Walther
Professur Kraftfahrzeugmotoren
Westsächsische Hochschule Zwickau
+49 (0) 375 536 3438
ulrich.walther[at]fh-zwickau.de