Das Treffen findet in diesem Jahr unter dem Rahmenthema „Portugiesisch: globale Sprache des 21. Jahrhunderts ̵̵̵ Kulturen, Literaturen, Wissenschaft und Wirtschaft“ statt. In zehn literatur-, sprach-, übersetzungswissenschaftlichen sowie fachdidaktischen und interdisziplinären thematischen Sektionen werden 110 Fachvorträge zu den unterschiedlichsten Aspekten des Fachgebietes gehalten.
Die vortragenden Spezialistinnen und Spezialisten kommen nicht nur aus den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Zwickau, sondern auch aus anderen europäischen Ländern (Dänemark, Frankreich, Italien, Portugal, Spanien) sowie aus Afrika (Mosambik), Amerika (Brasilien und USA) und Asien (Timor-Leste). Die offiziellen Kongressprachen sind Deutsch, Portugiesisch und Galicisch. Über 80 Prozent der Vorträge werden jedoch auf Portugiesisch gehalten. Ausnahmen sind beispielsweise die Sektion 1, in der es um die Beziehungen zwischen Sachsen und der portugiesischsprachigen Welt geht (u.a. die Geschichte der mosambikanischen DDR-Vertragsarbeiter) und die Sektion 11, in denen einige Beiträge die Didaktik des Portugiesischen als Schulfremdsprache und die Portugiesischlehrerausbildung für die Sekundarstufe in Rheinland-Pfalz behandeln.
Einzige regelmäßige Fachtagung im deutschsprachigen Raum
Der Lusitanistentag ist die wichtigste und einzige regelmäßige Fachtagung im deutschsprachigen Raum zur portugiesischen Sprache und zu Studien der Kulturen und Literaturen der portugiesischsprachigen Welt. Nach Stationen wie Berlin, Wien, der RWTH Aachen oder Leipzig wird er nun zum ersten Mal an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften veranstaltet. Das hat einen Grund: Vor genau zehn Jahren wurde an der WHZ mit der Einführung des Schwerpunktes Iberoromanischer Kulturraum im Rahmen des Bachelorstudienganges Languages und Buisiness Administration das Fach Wirtschaftsportugiesisch zum Studienfach etabliert. So schreibt der Vorsitzende des Deutschen Lusitanistenverbandes, Prof. Dr. Benjamin Meisnitzer (Universität Leipzig) in den jüngsten Mitteilungen des Fachverbandes DLV zum Tagungsstandort WHZ:
„Die Westsächsische Hochschule Zwickau ist ein besonderer Ort zur Durchführung der Tagung, denn auch wenn sie keine klassische Universität mit einem Institut für Romanistik ist, so ist sie eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften und darunter auch einem sehr blühenden Bereich der Angewandten Sprachen und Interkulturellen Kommunikation. […]. Der Deutsche Lusitanistentag ist eine ideale und würdige Form, das 10-jährige Bestehen des Portugiesisch-Schwerpunkts zu feiern und neue Impulse für das Wirtschaftsportugiesisch zu setzen, an einem Standort, der durch seine enorme Publikationstätigkeit und wissenschaftliche Produktivität im Bereich der Angewandten Romanistik glänzt.“ (Mitteilungen des Deutschen Lusitanistenverbandes Nr. 38 (August 2023), S. 5).
Portugiesisch ist eine der wenigen Weltsprachen, die auf vier Kontinenten als Amtssprache vertreten ist. Sie wird von mehr als 250 Millionen Menschen gesprochen, und gehört damit zu den zehn meist gesprochenen Sprachen der Welt. Auf der Südhalbkugel ist Portugiesisch sogar die meist gesprochene Sprache. Portugiesisch ist auch Amts- oder Arbeitssprache in 32 internationalen Organisationen wie der Afrikanischen Union, dem Mercosur oder auch der EU.
Begleitend zum Tagungsprogramm wird in der Hochschulbibliothek eine Ausstellung des Iberoramerikanischen Instituts Berlin zur Gesundheitspolitik in Brasilien in der Ära Getúlio Vargas (1930-1954) gezeigt, die auch nach der Tagung dort noch einige Zeit zu sehen sein wird.
Weitere Informationen: www.fh-zwickau.de/lusitanistentag
Anmeldung und Teilnahme ist für Studierende der WHZ kostenlos:
www.fh-zwickau.de/lusitanistentag-zwickau/anmeldung/
