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15. Deutscher Lusitanistentag – Internationale Fachtagung zur portugiesischsprachigen Welt an der Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation

In der Zeit vom 19.-23.09.2023 veranstaltet die Fakultät Angewandte Sprachen und Interkulturelle Kommunikation mit Unterstützung des Deutschen Lusitanistenverbandes den 15. Deutschen Lusitanistentag. (www.fh-zwickau.de/lusitanistentag).

Der Lusitanistentag ist der wichtigste und einzige regelmäßige Fachkongress im deutschsprachigen Raum zur Forschung zum Portugiesischen und den Literaturen und Kulturen der portugiesischsprachigen Welt. Er findet seit der ersten Tagung 1995 am Iberoramerikanischen Institut Berlin alle zwei Jahre an einer anderen Hochschule statt. Nachdem er schon an Universitäten wie Augsburg, Hamburg, Jena, Köln, Leipzig, Mainz, München, Rostock, Trier, Wien, und der RWTH Aachen ausgerichtet wurde, findet er nun in Zwickau zum ersten Mal überhaupt an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften statt. Damit wird zugleich das zehnjährige Bestehen des Studienschwerpunktes Iberoromanischer Sprachraum innerhalb des Bachelorstudiengangs  Languages and Business Administration an unserer Fakultät gewürdigt, der die Möglichkeit eröffnet, neben Wirtschaftsspanisch auch Wirtschaftsportugiesisch zu studieren. Das Besondere am Zwickauer Modell ist, dass beide Sprachen auch ohne Vorkenntnisse gewählt werden können und aufeinander bezogen unterrichtet werden, so dass die Vorteile der Gemeinsamkeiten beim Erlernen ausgenutzt, aber auch die Unterschiede besonders bewusst gemacht werden.

Beim Zwickauer Lusitanistentag werden in zehn thematischen Sektionen insgesamt 110 halbstündige Fachvorträge von Spezialist*innen aus Europa (Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Portugal, der Schweiz und Spanien), Amerika (Brasilien und USA), Afrika (Mosambik) und Asien (Timor-Leste) gehalten. Es geht in drei Sektionen um die unterschiedlichsten Aspekte der portugiesischsprachigen Literaturen (nicht nur der brasilianischen und portugiesischen, sondern auch der angolanischen, mosambikanischen und cabo-verdianischen Literatur). Andere Sektionen widmen sich den Fragen der portugiesischen Sprachwissenschaft und der Fachdidaktik des Portugiesischen als Fremdsprache (darunter auch des Portugiesischen als Schulfremdsprache in Deutschland und der Portugiesischlehrerausbildung für die Sekundarstufe in Rheinland-Pfalz). In der übersetzungswissenschaftlichen Sektion geht es um juristische Fachübersetzungen und die juristische Fachsprache in den unterschiedlichen portugiesischsprachigen Ländern. In drei interdisziplinären Sektionen geht es u.a. um die Beziehungen zwischen Sachsen und der portugiesischprachigen Welt, aber beispielsweise auch um die Beziehungen zwischen Fußball und Gesellschaft und Politik in den portugiesischsprachigen Ländern, darunter z.B. auch die Bedeutung des Fußballs für die Beziehungen des nationalsozialistischen Deutschlands und dem faschistischen Portugal in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Zusätzlich zu der Arbeit in den Sektionen werden drei Plenarvorträge gehalten. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Jürgen Schmidt-Radefeldt (Universität Rostock), einer der renommiertesten deutschen Sprachwissenschaftler im Bereich des Portugiesischen. Er wird auf die Möglichkeiten der Profilierung von Portugiesischstudien an deutschen Hochschulen eingehen. Die zweite Plenarvortragende ist Frau Prof. Maria Helena Araújo Carreira (Unversité Paris 8), die bis zu ihrer Emeritierung die einzige Professur für portugiesische Sprachwissenschaft in Frankreich inne hatte. Sie wird über die Bedeutung von Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Fachdidaktik für die curriculare Entwicklung von Portugiesischstudien im Hochschulkontext angesichts einer plurizentrischen Sprache wie des Portugiesischen sprechen.

Der dritte Plenarvortragende, Prof. Paulo Jeferson Pilar Araújo reist aus Amazonien, genauer von der Bundesuniversität von Roraima nach Zwickau und wird seine Forschungen zu einem Bereich vortragen, der für unsere Fakultät von ganz besonderer Bedeutung ist, weil er die Gebärdensprachlinguistik und den Sprachkontakt zwischen Gebärdensprachen und Lautsprachen berührt. Prof. Araújo wird in seinem Vortrag seine aktuellsten Forschungen zum Kontakt zwischen brasilianischer und venezolanischer Gebärdensprache und dem brasilianischen Portugiesisch im Zuge der jüngsten Migrationsbewegungen in Amazonien vorstellen.

Die Kongresssprachen des Lusitanistentages sind Deutsch, Portugiesisch und Galicisch. Mehr als 80% der Vorträge finden auf Portugiesisch statt.
Für Studierende der WHZ sind Anmeldung und Teilnahme kostenlos. Link zur Kongresshompage [LINK]
Zur Anmeldung: Link  https://www.fh-zwickau.de/lusitanistentag-zwickau/anmeldung/