HS_Zwickau_Campus3_2_2018 - page 11

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INTERNATIONALES
beim Aufbau der Beziehungen. Der erste
Kooperationsvertrag mit Kirgistan wurde
2004 unterzeichnet. „Nach Gesprächen
an vielen Universitäten fiel die Wahl des
Kooperationspartners auf das Institut für
Neue Informationstechnologien, das
INIT, an der KSUCTA. Dort erschienen so-
wohl das Engagement der Gesprächs-
partner als auch die technische
Infrastruktur als beste Grundlage für eine
erfolgversprechende Zusammenarbeit“,
sagte Prof. Georg Beier dazu im Juli
2012.
Die Prognose wurde bestätigt und die
Zusammenarbeit immer weiter ausge-
baut. Das transnationale Bildungsprojekt
INAI.KG wurde 2008 gestartet. Der Ba-
chelorstudiengang wurde quasi von der
WHZ an die KSUCTA exportiert. Das
heißt, für die kirgisischen Studierenden
gilt der gleiche Modul- und Prüfungsplan
wie für die Studierenden an der WHZ.
Dieses Pensum wird noch durch kirgisi-
sche Pflichtmodule sowie eine intensive
Sprachausbildung ergänzt. Der Studien-
gang in Kirgistan wurde 2013 durch die
Akkreditierungsagentur für Studiengänge
der Ingenieurwissenschaften, der Infor-
matik, der Naturwissenschaften und der
Mathematik e. V. (ASIIN) akkreditiert.
Das Interesse der kirgisischen Studie-
renden an den Möglichkeiten, nach den
WHZ-Plänen zu studieren, ist sehr groß.
Das merkte auch die amtierende Rektorin
Prof. Hui-fang Chiao, die bei ihrem Be-
such an der KSUCTA mit den jungen
Frauen und Männern leicht ins Gespräch
kam. Viele von ihnen möchten gern für
eine gewisse Zeit in Deutschland, in
Zwickau, studieren oder arbeiten. Und da
nicht jeder die Chance eines Stipendiums
bekommen wird, werden neben Fragen
zum Leben und Studieren auch viele zu
den Finanzierungsmöglichkeiten gestellt.
Diese Fragen stellt auch Sabina Ka-
bakbaeva, die an der Issyk-Kul State Uni-
versity in Karakol im 1. Semester
Informatik studiert. Sie hat den großen
Wunsch, die Welt, vor allem Deutschland
kennenzulernen. Dafür lernt sie auch in-
tensiv Deutsch. „In Karakol ist nicht so
viel los, hier habe ich nicht so viele Mög-
lichkeiten, mich zu entwickeln“, sagt Sa-
bina. „Ich würde gern die Sehens-
würdigkeiten in Deutschland kennenler-
nen und auch gern wissen, wie man dort
studiert.“ Einen kleinen Eindruck davon
hat sie schon bekommen, denn auch mit
der Universität in Karakol gibt es eine Ko-
operation. Im Mai 2018 wurde dort ein
Teleteaching-Classroom eingeweiht. Er ist
Teil der Ausstattung der IT-Infrastruktur
für die Teleteaching-Lehre an sieben kir-
gisischen Universitäten.
Aber nicht nur die Infrastruktur aus
Zwickau wird nach Kirgistan exportiert.
Im Rahmen des Erasmus+-Projektes Kyr-
Medu werden auch Informatikdozenten
für eine stärkere Praxisorientierung der
Lehre weitergebildet und es gibt Trai-
nings in Didaktik für die kirgisischen Part-
neruniversitäten. (SD)
Würde gern Deutschland kennenlernen: Sabina Kabakbaeva.
Auswahl der Projekte:
- Transnationales Bildungsprojekt:
Export des Bachelors Informatik von
der WHZ an die KSUCTA
- Aufbau eines Rechenzentrums an
der KSUCTA unter Verwendung
lokaler Ressourcen und open-
source-Software
- Aufbau eines Technologie-Transfer-
Zentrums (TTZ) an der KSUCTA
nach dem Vorbild des TTZ an der
WHZ zur instituts- und personen-
übergreifenden Kompetenzbünde-
lung an der KSUCTA mit Einrichtung
der Räumlichkeiten und Ausbildung
des Leitungspersonals
- OpenAccess für MINT Lernein-
heiten: Ausarbeitung von internet-
gestützten Mirkrolerneinheiten, mit
Workshop für die Nutzer und die
Umsetzung in der Lehre
- internationale Vernetzung von
Lernmitteln zur online-gestützten
Lehre
- Sommerschulen: Studierende
sammeln Erfahrung mit der Zusam-
menarbeit in dezentralen, virtuellen
Teams und erwerben erste
interkulturelle Kompetenzen
- Ausbau des Bachelor-Exportprojekts
am Deutsch-Kirgisischen Institut für
Angewandte Informatik (INAI.KG):
Erweiterung des Studienangebots
an der KSUCTA um die Schwer-
punkte Webinformatik, Medizinin-
formatik sowie den Masterstudien-
gang Software-Entrepreneurship/
Systemengineering
- Praxispartnerschaften: Erweiterung
der Praxisorientierung des Studiums
in Kirgisistan durch Einführung eines
einsemestrigen Praktikums im Ba-
chelor Informatik um eine engere
Verzahnung von Studium und Praxis
und Synergien mit anderen Projek-
ten zu erreichen und eine enge Ko-
operationen mit Industrieunterneh-
men in Deutschland, Kirgisistan und
Georgien zu etablieren
- Projekt KyrMedu – Weiterentwick-
lung der universitären Ausbildung
im Gesundheitssektor Kirgisistans:
Zu den Bereichen der medizinischen
Informatik, biomedizinischen Tech-
nik und im Management des Ge-
sundheitswesens sollen neue und
innovative Studiengänge mit beson-
derem Fokus auf Praxisrelevanz und
-tauglichkeit der Angebote sowie
deren Nachhaltigkeit entwickelt
werden.
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