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An der Westsächsischen Hochschule
Zwickau (WHZ) gibt es mehrere For-
scher- und Nachwuchsforschergruppen,
die sich mit Themen zur Verbesserung
der Lebensqualität beschäftigen. Dabei
arbeiten die verschiedenen Fachgebiete
der WHZ zusammen. Werkstofftechnik,
Informatik, Pflegemanagement, Produk-
tionstechnik, Biomedizin oder Ange-
wandte Kunst bereichern sich gegen-
seitig.
midasKMU
(Optimierung von Arbeitsschutz und
Mitarbeitermobilität durch digitales,
modulares und mobiles Gesamtkonzept
für Mitarbeiter und KMU)
Seit Juli 2017 arbeitet ein interdiszip-
linäres Team daran, wearables zur Auf-
zeichnung und Auswertung von Akti-
vitäten und Gesundheitsdaten für den
Arbeitsalltag zu entwickeln. Im Fitnessbe-
reich werden die Trackinguhren zur Be-
wertung sportlicher Aktivitäten schon
einige Zeit genutzt.
Die Herausforderung für die Nach-
wuchsforscher ist es, dem neu zu entwi-
ckelnden Assistentssystem „midas“
beizubringen, welche Arbeitstätigkeit der
Nutzer gerade ausführt und welche
Handlungsempfehlungen sich daraus ab-
leiten. Dazu wird eine neue Konfigura-
tion der Datenbrille entwickelt, die von
den AKS-Designern gestaltet wird. Die
modulare Messtechnik aus dem biome-
dizinischen Bereich der WHZ arbeitet im
Projekt ebenso mit wie die Textiltechnik
für die körpernahe Anbringung der Sen-
soren, die Wirtschaftsinformatik zur Er-
fassung und Auswertung der Daten und
der Verknüpfung bestehender Normen
von Belastungsgrenzwerten mit den Per-
sonendaten und den Ist-Belastungen
oder die Arbeitswissenschaft, die den Ar-
beitsplatz bewertet.
Am 25. September fand das offizielle
Kick-Off des Projektes midasKMU mit
Vorstellung des Projektes und der Indus-
triepartner sowie des Ethikbeirates statt.
„Der spinale Querschnitt“
(Wege aus der Hilflosigkeit unter
Nutzung modulierter Hirnströme)
Eine Gruppe Nachwuchswissen-
schaftler der WHZ und Wissenschaftler
des Fraunhofer Instituts für Werkzeug-
maschinen und Umformtechnik und der
Uniklinik Leipzig wollen sich der Heraus-
forderung stellen, dass Menschen mit so-
genannten „spinalen Traumas“ nach
schweren Unfällen durch die Hilfe ihrer
Gedanken einfache Bewegungen ausfüh-
ren können.
Ziel des Projekts ist es, die Intention
einer Bewegung aus Messungen der
menschlichen Hirnaktivität zu extrahie-
ren. Aufbauend auf den so erhaltenen In-
formationen soll eine technische Nach-
bildung natürlicher Bewegungsformen
erfolgen. So soll Menschen, welche unter
einer traumabasierten Querschnittsläh-
mung leiden, ein Weg zurück zur selbst-
bestimmen Mobilität ermöglicht werden.
Während einer an der WHZ durchge-
führten Studie wurden die Hirnaktivitäten
von freiwilligen Probanden durch Erstel-
Forschung rund um Lebensqualität und Gesundheit
Fachbereiche der WHZ arbeiten eng zusammen und bereichern sich gegenseitig
Auftaktmeeting des Wissenschaftlerteams am Uniklinikum Leipzig: Die Hospitation bei einer Operation am Gehirn dient zum Er-
fahrungs- und Wissensaustausch der Forscher.
lung eines Elektroenzephalogramms
(EEG) über dem Motorcortex gemessen.
In den ermittelten Messwerten suchten
die Wissenschaftler nach spezifischen
Signalen oder Mustern, welche im Hirn
bei der Planung und Durchführung von
Bewegungen auftreten. Dabei konnten
charakteristische Änderungen in der
Hirnaktivität identifiziert werden, welche
für den weiteren Verlauf des Forschungs-
projekts als Grundlage dienen.
„Mobil bis ins hohe Alter“
(Entwicklung verschleißarmer Implan-
tate für das Hüftgelenk und für
hüftgelenksnahe Frakturen)
Im August hat eine WHZ-Nach-
wuchsforschergruppe begonnen, eine
verschleißarme langzeitstabile Hüftendo-
prothese mit integriertem Stoßdämpfer
zur Minimierung der Lastspitzen sowie
der Entwicklung eines intramedullären
Implantats mit längerer Lebensdauer zur
Behandlung von Oberschenkelbrüchen
zu entwickeln.
Implantate für das Hüftgelenk sowie
die Versorgung hüftgelenksnaher Ober-
schenkelbrüche gehören in Deutschland
zu den häufigsten Operationen. Die de-
mographische Entwicklung lässt eine
weitere Zunahme dieser Eingriffe erwar-
ten, mit denen Schmerzen beseitigt und
Bewegungsfunktionen normalisiert wer-
den sollen. Voraussetzungen sind, dass
die Implantate einen geringen Verschleiß
und eine hohe Langzeitstabilität aufwei-
sen, so dass die Mobilität bis ins hohe
Alter gewährleistet bleibt. (KF/IM/SD)
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